Seit vielen Jahren arbeite ich regelmäßig und auch mit Begeisterung in allgemeinmedizinischen, kassenmedizinischen Ordinationen mit. Bei dieser Arbeit habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass bei vielen Menschen, die an chronischen Beschwerden wie Erschöpfungssyndromen, Verdauungsproblemen, häufigen Infekten leiden, erfreulicherweise keine schwere Erkrankung zugrunde liegt.
Doch viele Patient:innen haben trotzdem weiterhin Beschwerden. Oft können wir ihnen mit der etablierten Schulmedizin keine ausreichenden Therapiemöglichkeiten anbieten.
Zurück bleibt oft Frustration sowohl auf Seiten der Patient:innen als auch der behandelnden Ärzt:innen. Diese Erfahrungen waren für mich der Anstoß, Aus- und Weiterbildungen in funktioneller Medizin wie Akupunktur, Myodiagnostik, Bioidenter Hormontherapie und Orthomolekularer Medizin zu absolvieren.
Im Rahmen dieser Ausbildungen sind mir ergänzend zur Schulmedizin unterschiedliche diagnostische und therapeutische Methoden vertraut geworden, die neue Ansätze und Möglichkeiten eröffnen.
Wir können uns den Weg von Gesundheit zu Krankheit auch als „Prinzip des vollen Fasses“ vorstellen.
Unser Organismus ist primär ein offenes System, das permanent daran arbeitet, störende Einwirkungen zu kompensieren und auszugleichen. Doch aufgrund ungünstiger Ernährung, psychisch traumatischen Belastungen, chronischer Infektionen, hormoneller Dysbalancen, Nährstoffmängel, Störherden und vieles mehr wird auf dem Boden unserer genetischen und konstitutionellen Verfassung unser zunächst leeres Fass immer voller – bis es irgendwann übergeht.
Das bedeutet, der Körper kann nun störende Einflüsse nicht mehr ausreichend kompensieren. Spätestens dann kommt es zum Ausbruch von manifesten Beschwerden und Erkrankungen.